Kirche Bedekaspel

Kirche Bedekaspel innen (Bild: Wilhelm Ubben)

Das Kirchengebäude

Kirche Bedekaspel (Bild: Wilhelm Ubben)

Von der im 13. Jahrhundert errichteten Kirche aus Backstein ist nur noch der gotische Westturm erhalten. Bei der Weihnachtsflut im Jahr 1717 wurde die Kirche so stark zerstört, dass sie abgetragen und wieder aufgebaut werden musste. Auch die Westwand des Turmes musste erneuert werden. Weitere Sturmfluten griffen die Kirche in späteren Jahren so sehr an, dass sie 1768 zum Teil abgebrochen und mit einem niedrigen Satteldach versehen wurde.
Die Einraumkirche wird seither von Rundbogenfenstern durchbrochen. Der gedrungene mehrgeschossige Turm ist mit Schallarkaden und einem Halseisen versehen, das an die frühere Rechtsprechung an der Kirche erinnert.

Die Glocke

Glocke Bedekaspel (Bild: Wilhelm Ubben)

Die erste bekannte Glocke wurde im Jahr 1486 von Peter Klockgheter geschaffen. Sie bekam jedoch in der Mitte des 19. Jahrhunderts einen Riss und wurde 1884 umgegossen. Doch auch das neue Exemplar sprang wenige Jahre später und musste durch zwei kleinere Glocken ersetzt werden.
Die kleinere der beiden Glocken wurde 1917 zu Kriegszwecken konfisziert. Dieser Verlust wurde nie ausgeglichen, und so hängt heute nur noch eine Glocke im Turm, die die Gemeinde zum Gottesdienst ruft. Die Umschrift der Glocke lautet in der Übersetzung: „Die Lebenden rufe ich; die Toten beklage ich.“

Die Hähne

Hahn im Turm (Bild: Wilhelm Ubben)

Wie auf vielen reformierten Kirchen ist auch auf der Bedekaspeler Kirche ein Hahn auf dem Turm angebracht. Er soll die Gemeinde an die Passionsgeschichte Jesu und an den „Verrat des Petrus“ erinnern und die Gemeindemitglieder und Gottesdienstbesuchenden vor frommer Hochnäsigkeit warnen.

Das Besondere in Bedekaspel ist, dass auch im Turm ein Hahn an der Wand angebracht ist.
Vor einigen Jahren wurde der alte Hahn aus dem Jahr 1929 bei einem Sturm vom Kirchendach geweht. Der damalige Küster stellte den Hahn daraufhin an die Kirchturmwand, um ihn nach abklingen des Sturmes wieder auf der Kirche anbringen zu lassen.
Als der Hahn nun am nächsten Tag in Sicherheit gebracht werden sollte, schien er ausgefolgen zu sein, denn er war weg.
Auch ein Aufruf in die Gemeinde, ob der Hahn irgendwo gesehen wurde blieb erfolglos, so dass der Kirchenrat einen neuen Hahn anfertigen ließ, und diesen auf dem Kirchendach anbringen ließ.
Es verging daraufhin wieder einge Zeit, bis der Küster seinen Augen nicht traute: Der Hahn war wieder da. Auch war ein "Bekennerschreiben" eines Unbekannten dabei, der die Entführung wohl doch nicht mit dem Gewissen vereinbaren konnte.
So wurde der alte Hahn im Kirchturm angebracht und erinnert so an seinen "Ausflug".

Die Kanzel

Kanzel (Bild: Wilhelm Ubben)

Die aus dem Jahr 1653 stammende Kanzel wurde aus der Vorgängerkirche übernommen. Mit ihrer zentralen Stellung im Kirchenraum unterstreicht sie die Bedeutung der Predigt für den reformierten Gottesdienst.

Die Orgel

Die einmanualige Orgel ist eine „Gebrauchsorgel“, wie sie in kleinen Gemeinden im 19. Jahrhundert häufig anzutreffen waren.
Sie wurde 1869 gebaut und ist im Wesentlichen erhalten geblieben, - das Schnitzwerk stammt von einer älteren Orgel.
Von der klanglichen Seite lässt die Orgel noch klassische Vorbilder erkennen.
Seit der Renovierung im Jahr 1999 ist sie gut bespielbar, - und die Gemeinde ist froh, dieses in erster Linie dem Gemeindegesang verpflichtete Instrument zu
besitzen.